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Hochsensible Männer

Im Gegensatz zu Frauen sehen sich hochsensible Männer häufig mit einem Rollenbild konfrontiert, das andere Aspekte als Empfindsamkeit und Feingefühl im Fokus hat. Nach wie vor ist das klassische Bild von Männlichkeit von Eigenschaften wie physischer Stärke, Durchsetzungsvermögen, Dominanz, Heterosexualität oder Selbstbeherrschung geprägt. Falls ein junger Mann während seiner Entwicklung solche Werte internalisiert hat, aber später feststellt, dass sie nicht im Einklang mit seinem Fühlen und Denken stehen, kann sich daraus ein sogenannter Geschlechterrollenkonflikt ergeben, der ernsthafte Konsequenzen haben kann.

Die Angst, nicht genügend männlich oder gar „weiblich“ zu wirken, führt dann unter Umständen zu einer starken Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls, zu Gefühlen wie Scham und der Furcht, ausgeschlossen zu sein, bis zu Depressionen.

Dabei können gerade hochsensible Männer ein großer Gewinn für die Gesellschaft sein. Nicht nur in pädagogischen Berufen, auch in Firmen oder Institutionen braucht man Männer, die empathiefähig sind, über Sozialkompetenz verfügen und zu einer umfassenderen Definition von Männlichkeit beitragen.
Im Coaching können hochsensible Männer lernen, ihre besonderen Eigenschaften nicht zu verleugnen, sondern sie als Gaben zu betrachten, die das Leben reicher machen. Wichtige Schritte dazu sind das Akzeptieren seiner hochsensiblen Anteile, das Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse, die Entwicklung von Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge. Körperübungen können dazu ebenso beitragen wie das Bewusstmachen eigener Stärken und Ressourcen und der Umgang mit dem „inneren Kritiker“. Das Ziel ist, sich selber ein Freund zu sein.