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Hochsensible Frauen

Anders als bei Männern zählen Aspekte der Hochsensibilität wie Empathie und Empfindsamkeit bei Frauen zu den positiv konnotierten Eigenschaften. Sie erspüren die Bedürfnisse anderer Menschen, helfen, wenn es ihnen schlecht geht und fühlen sich für deren Wohlergehen verantwortlich. Problematisch wird es dann, wenn die Neigung hochsensibler Frauen zur Unterstützung ihrer Mitmenschen zu einem Helfersyndrom wird, bei dem sie ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Häufig merken sie das erst dann, wenn es (fast) zu spät ist und körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Verspannungen oder chronische Müdigkeit dazukommen – manche landen gar in einem Burnout.

Für diese Frauen ist es wichtig, ihre Grenzen zu erspüren und diese auch in schwierigen Situationen zu wahren: „Warum bist du denn auf einmal so egoistisch, du warst doch immer hilfsbereit….“

Das fällt umso schwerer, je vielfältiger die Aufgaben sind. Angesichts der Mehrfachbelastung von Job, Haushalt, Mutter-Sein und Partnerschaft können schon normal sensible Frauen leicht an ihre Grenzen (und darüber hinaus) kommen. Für hochsensible Frauen ist es daher extrem wichtig, sich Freiräume zur Erholung zu schaffen und diese auch einzufordern – ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Dabei kann es erforderlich sein, die eigenen Rollenbilder zu überprüfen und ggf. neu zu definieren. Einfach ist das nicht. Aber möglich.