Ein weiteres Kriterium für Hochsensibilität ist die leichte Erregbarkeit. Hochsensible geraten schnell in einen Zustand, der sich als Überregung oder Nervosität beschreiben lässt. Das kann in Alltagssituationen passieren, die für die meisten Menschen kein Problem darstellen, für Hochsensible aber Stress bedeuten. Ein voller Supermarkt, eine Party mit vielen Menschen, eine lange Konferenz – das sind Situationen, die für Hochsensible zu einer Belastung werden können, von der sie sich erst erholen müssen. Sinnesreize wie Lärm, grelles Licht oder Körperkontakt, aber auch Gerüche oder Temperaturreize nehmen sie weitaus stärker wahr. Auch Emotionen anderer Menschen oder die Atmosphäre in einem Raum können Hochsensible körperlich spüren – etwa wenn zwischen Personen Spannungen bestehen und Aggressionen unterdrückt werden.
Unser Körper reagiert auf Stress mit der Ausschüttung von Hormonen wie Adrenalin. Früher diente dies dazu, uns in den Flucht- oder Kampfmodus zu versetzen. Zwar bauen sich, lassen die Reize nach, auch die Hormone wieder ab. Anders, wenn der Stress anhält: dann wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet, das den Körper in dauerhafte Alarmbereitschaft versetzt und zu chronischen Stresssymptomen führen kann.
Wir hochsensible Menschen müssen also in einem Umfeld zurechtkommen, das primär nicht auf unsere Bedürfnisse ausgelegt ist. Das stellt uns vor so manche Herausforderung. Im Coaching arbeiten wir an individuellen Strategien, diese zu bewältigen.